Gunter Böhmer – Mit den Augen eines Freundes und Sammlers gesehen
Ansgar Walk
Der aus Dresden stammende Künstler Gunter Böhmer (1911 – 1986) reiste 1933 auf Einladung von Hermann Hesse nach Montagnola. Hier im Tessin fand der junge Künstler seine Berufung als Buch-Illustrator, porträtierte in seinen Zeichnungen mit spitzer Feder die Menschen seiner Umgebung und hielt als Maler die unnachahmliche Stimmung und Farbkraft der Tessiner Landschaft fest. Böhmer lebte viele Jahre Wand an Wand mit Hermann Hesse in der Casa Camuzzi, mit dem ihn eine enge Freundschaft verband und den er viele Male porträtiert hat.
Böhmer zählt zu den großen Zeichnern des 20. Jahrhunderts wie Otto Dix und Illustratoren wie Josef Hegenbarth. Der Künstler, von 1960 bis 1976 Professor an der Stuttgarter Kunstakademie, hat eine Vielzahl von Gemälden und Tausende von Zeichnungen hinterlassen. Seine künstlerischen Arbeiten wurden in über hundert Ausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Über zweihundert Werke der Weltliteratur hat er illustriert; sie wurden nicht selten zu den „schönsten Büchern“ gewählt, fanden Aufnahme in zahlreichen europäischen und amerikanischen Museen und Bibliotheken, sind von Sammlern gesucht